Rehabilitations-Zentren Saalfelden and Gröbming
Angewandte Rehabilitationsforschung wird auch in unserer Einrichtung, dem Rehabilitationszentrum Saalfelden, in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Pensionsversicherung (PV) durchgeführt. Das Zentrum ist auf die Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Muskel-Skelett-Erkrankungen spezialisiert. Im Rahmen der laufenden AKAPP-Studie (Austrian Knee Arthritis Profiling Program) werden Daten über Kniearthrose systematisch gesammelt und analysiert, um das Verständnis der Pathophysiologie, des Krankheitsverlaufs und der Behandlungsergebnisse zu verbessern. Die Studie konzentriert sich auf diese multifaktorielle Gelenkerkrankung, die durch Knorpelabbau und knochenbedingte Schäden gekennzeichnet ist und häufig mit belastungsabhängigen Schmerzen, Steifheit und Funktionseinschränkungen einhergeht. Ein wichtiger Aspekt der Studie ist die Ermittlung von Parametern, die eine frühzeitige Erkennung von Arthrose ermöglichen. Patienten mit OA im Frühstadium, die im Rehabilitationszentrum behandelt werden, werden mit Patienten mit OA im Endstadium aus der BLOAR-Studie verglichen, um relevante Parameter für die Früherkennung zu ermitteln.
Darüber hinaus wird in Zusammenarbeit mit dem Tauernklinikum Zell am See (TK) ein weiteres gemeinsames Projekt zwischen dem LBIAR und der TK initiiert. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Osteoarthritis als sekundäre Erkrankung nach einem Gelenktrauma mit Hilfe von Biomarker- und MRT-Analysen zu untersuchen. Es wird vom LBIAR geleitet, wobei Wolfgang Wirth und Felix Eckstein ihr Fachwissen bei der Analyse von speziellen MRT-Bildern einbringen. Unser gut ausgestattetes Labor an diesem Standort ermöglicht es uns auch, verschiedene Bluttests durchzuführen, um Biomarker zu bestimmen und zu analysieren, die für die Forschungsziele relevant sind.
Der Standort Gröbming, der in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Pensionsversicherung (PV) eingerichtet wurde, dient als Plattform für die Durchführung angewandter Rehabilitationsforschung im Rehabilitationszentrum Gröbming. Die Forschungsaktivitäten konzentrieren sich in erster Linie auf Patientengruppen mit Amputationen der unteren Gliedmaßen, neurologischen Störungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates, die die Hauptbereiche der klinischen und wissenschaftlichen Expertise des Zentrums darstellen. Im Bereich der Amputationsrehabilitation werden umfassende Ergebnisbewertungen für verschiedene Altersgruppen durchgeführt, um Verbesserungen der Mobilität, der funktionellen Kapazität und der Gangcharakteristika zu bewerten. Die systematische routinemäßige Datenerfassung ermöglicht robuste Längsschnittanalysen, wobei die aktuelle Datenbank über 1.000 Patienten umfasst. Im Bereich der neurologischen Rehabilitation hat das Ludwig Boltzmann Institut für Arthritis und Rehabilitation (LBIAR) maßgeblich zur wissenschaftlichen Validierung und klinischen Umsetzung der Constraint-Induced Movement Therapy (CIMT) beigetragen. Gegenwärtig werden robotergestützte therapeutische Interventionen evaluiert, wobei der Schwerpunkt auf der klinischen Integration und der begleitenden wissenschaftlichen Überwachung liegt. Ein weiteres Forschungsgebiet ist das Programm der medizinischen beruflichen Rehabilitation (RehaJet®). Dazu gehört eine strukturierte Evaluierung der Ergebnisse und der Umsetzungsprozesse, um eine evidenzbasierte Integration in die Rehabilitationspraxis zu gewährleisten.